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.«Das schien dem alten Zauberer überhaupt nicht zugefallen.»Dann vermochtet Ihr also in meinem Buch zulesen?« »Och, das war ganz leicht.Na ja, nicht ganz.Irgendwas muss ich wohl gründlich missverstandenhaben, sonst wäre die Beschwörung nicht so fürchterlichschief gegangen.Ich habe nämlich den Liebeszaubernicht nur auf einen Mann gelegt, sondern auf derenzwei.« Der Vorfahr starrte sie für einen Moment an undbrach dann in schallendes Gelächter aus.»Euch ist eineDoublette gelungen? Zwei Männer mit einem Zauber?Und das schon beim ersten Versuch? Mein Kompliment,Mylady.«»Ich bin aber nicht gekommen, um mir gratulieren zulassen.Ihr könnt Euch ja gar nicht vorstellen, wieschrecklich es ist, von zwei Männern bedrängt zuwerden, die dann auch noch im Duell gegeneinanderantreten wollen!«»Die meisten Frauen würden so etwas aber alsangenehm aufregend empfinden.« »Ich bin aber nichtwie die meisten Frauen.« »Ja, zu der Erkenntnis gelangeich auch gerade.« Kate glaubte tatsächlich so etwas wieBewunderung in seinem Blick zu erkennen.»Nun, der Mann, den ich liebe, ist eifersüchtig.Unddem anderen habe ich mit meiner Zurückweisung dasHerz gebrochen.Dabei wollte ich doch nie jemandemwehtun.«»Meine liebe Kate«, sprach Prospero, »gut möglich,dass Ihr Euch wegen nichts besorgt.Einen solchenLiebeszauber zu bewirken, erweist sich als höchstschwierig, selbst mit der Hilfe meines Buches.Könnte esnicht sein, dass sich Eure beiden Verehrer auch ohneNachhilfe durch Zauberkünste in Euch verliebt haben?«Kate seufzte.Wie gern hätte sie das geglaubt.Wenigerim Falle Victor, dafür aber umso mehr bei Val.Wennman sich vorstellte, dass er sich wirklich unsterblich insie verliebt hatte, sodass er seiner Familie und derenFluch trotzen wollte.Aber leider wusste sie es besser.»Ich fürchte, soliebreizend bin ich nicht.Selbst meine Mutter wolltemich nicht haben und gab mich fort.« »Das erging mirbei meiner ebenso.« »Wie, dann seid Ihr auch einBastard?« »Ja, und das in des Wortes mehrfacherBedeutung.So würden meine Geliebten nicht anstehen,mich Euch zu beschreiben.«Kate hielt den Atem an.Er wollte sie nicht in eine Kröteverwandeln und schien sogar gewillt zu sein, ihrbeizustehen.Jetzt bloß nichts kaputtmachen.»Wasverlangt Ihr denn nun genau von mir?«, fragte Prosperoschließlich.»Oh, nichts Besonderes.Nur den Zauber wiederrückgängig machen.«»Mehr nicht?« Prospero lachte trocken.»Damit wiruns richtig verstehen: Bei beiden Männern oder nur beieinem?«»Natürlich nur bei dem, den ich aus Versehen mitverzaubert habe.«»Dann scheint Euch der Erstere aber sehr wichtig zusein.«»Ich würde alles auf mich nehmen, um mit ihmzusammen sein zu können.«»Also gut«, seufzte er, »dann will ich mal sehen, wassich machen lässt.«»Danke, vielen, vielen Dank!« Sie stürmte auf ihn zu,um ihn zu küssen - was natürlich unmöglich war.»Einezauberhafte Vorstellung, mein Fräulein.Vergessttrotzdem nicht, dass ich Euch nichts versprechen kann.Ich will es lediglich versuchen.« Er öffnet seinBändchen und blätterte darin.Die junge Frau stellte sich neben ihn.Einerseits erfülltesie Hoffnung, andererseits aber auch Furcht.Er würdebestimmt von ihr die Namen der beiden Verehrererfahren wollen.Prospero zog die Stirn in immer tiefere Falten.Dannmeinte er: »Ja, so könnte es gehen.Kommt in einemMonat wieder zu mir.«»In einem Monat?«, rief die junge Frau.»Ich hattegehofft, Ihr könntet gleich etwas bewirken.Vermögt Ihrnicht, den Vorgang etwas zu beschleunigen?« DerVorfahr zog die Brauen hoch und höher.»Selbst ich kannnicht die Bewegung des Himmels beeinflussen.Wennman überhaupt etwas an Eurem Zauber ändern kann,dann nur in der gleichen Mondphase, in der Ihr ihnursprünglich gewoben habt.«»Oh.« Kate konnte ihre Enttäuschung kaum verbergen.»Ich dürfte mich wohl schon glücklich preisen, wennmeine beiden Galane sich bis dahin nicht umgebrachthaben.«»Dann solltet Ihr dafür sorgen, dass sie sich nicht in dieQuere kommen.«»In einem so kleinen Dorf? Wie sollte das denngehen?« »Ich bin mir sicher, dass jemandem wie Euchdas eine oder andere einfallen wird.«Die junge Frau wollte widersprechen, aber Prosperobrachte mit einer Handbewegung das Feuer im Kaminzum Erlöschen.Jetzt erkannte sie, dass sie nur das Fun-keln der vielen Facetten eines Kristalls erlebt hatte.Neugierig folgte Kate dem Zauberer zum Kamin.»Was istdas für ein wunderliches Ding?«»Das Ergebnis eines Versuchs, den ich zu meinenLebzeiten durchführte.Da hatte ich mich nämlich derAlchemie zugewandt.«Er nahm den Stein in die Hand.Sein Licht brannte sohell, dass Kate ihre Augen abschirmen musste.»DieserKristall gehörte zu einem viel größeren Stein, den ichselbst geschaffen habe.Aber dann ist leider etwasfurchtbar schief gegangen.Es gab eine Explosion, und alsder Rauch sich verzogen hatte, waren nur noch ein paarTeile übrig.Eines davon findet sich im Knauf desFamilienschwerts.Und dieses hier habe ich behalten.« Erhielt ihr den Stein hin, aber als Kate ihn berühren wollte,riss er den Kristall zurück.»Dieser Stein birgt großeGefahren, besonders wenn er hinfällt und ein Stück vonihm abbricht.Dieser Splitter entwickelt nämlich, weil ervom Ganzen getrennt ist, die merkwürdigstenEigenschaften und kann sogar den Tod bringen.Wer ihnberührt, der reagiert unvorhersehbar und schwankt inseinen Stimmungen von Minute zu Minute.«»Warum habt Ihr so etwas Gefährliches dennüberhaupt erfunden?«, wollte die junge Frau wissen.»Ich wette, als Alchimist wart Ihr vor allem darauf aus,Blei in Gold zu verwandeln, nicht wahr?«»Nein, an Gold war mir nicht gelegen.Ich war schonvermögend genug.Ich erstrebte vielmehr dieUnsterblichkeit.« Er lächelte sie spöttisch an.»DeswegenObacht, mein Fräulein, wenn Ihr schwarze Magieeinsetzt.Am Ende werden Eure Wünsche nämlich wahr.Doch nicht unbedingt so, wie Ihr Euch das vorgestellthabt.« Kate schüttelte sich und runzelte die Stirn.Abersie kam nicht mehr dazu, ihn weiter zu befragen, denn erkehrte ihr den Rücken zu und schloss den Kristall wiederweg.Die einsetzende Dunkelheit erinnerte die jungeFrau daran, dass sie sich mit Val an der Kirche treffenwollte.Was hatte er noch gesagt? Sie dürfe unter garkeinen Umständen nach Einbruch der Dunkelheit zu ihmkommen? Sie machte sich rasch auf den Weg undkonnte Castle Leger verlassen, ohne jemandem zubegegnen.Doch hoch über ihr schwebte ein Gespenstüber den Zinnen.Prospero verfolgte Kates weiteresTreiben und fragte sich, welcher Teufel ihn ritt, dass ersich gegen seine Gewohnheit wieder in dieAngelegenheiten der Sterblichen einmischte.Warum ausgerechnet dieses Mädchen? Ihm fiel daraufnur eine Antwort ein: »Ich muss den Verstand verlorenhaben.« Schließlich hatte er sich auch noch um andereDinge zu kümmern.Das Gefühl, das sich etwas Bedrohliches Castle Legernäherte, hatte sich noch nicht legen wollen.Prosperowar auch noch nicht dahinter gekommen, was es seinkönnte.Nur dass Kate irgendwie darin verstrickt war undin höchster Gefahr schwebte.12Der Arzt schritt an der niedrigen Mauer entlang, dieden Kirchhof umgab.Der Wind wehte ihm das schwarzeHaar ins Gesicht.Er schob es immer wieder zurück undließ dabei den Weg nicht aus den Augen, dermittlerweile fast ganz von der Abenddämmerungverschluckt worden war.Verdammte Kate, wo blieb siebloß? Um sich zu beruhigen, betrachtete er die Kirche St
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