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.»Da Sie in diesem Land fremd sind, werden Sie so etwas noch nicht gesehen haben.«Zwei Männer näherten sich dem Auto auf der deutlicher ausgefahrenen Spur.Ein Mann trug eine Holzbank auf dem Rücken, der andere einen riesigen Gegenstand von der Größe eines Pianinos.Richard winkte sie herbei und sie begrüßten ihn mit allen Anzeichen der Freude.Richard bot ihnen Zigaretten an und im Handumdrehen verbreitete sich eine Atmosphäre heiterer Geselligkeit.Dann wandte er sich an Victoria.»Gehen Sie gern ins Kino? Dann werden Sie jetzt eine Vorstellung sehen.«Richard sprach mit den beiden Männern und sie lachten erfreut, stellten die Bank auf und machten Victoria und Richard Zeichen Platz zu nehmen.Dann stellten sie eine runde Vorrichtung auf.Sie hatte zwei Gucklöcher und als Victoria das Ganze betrachtete, rief sie: »Es ist wie die Dinger auf den Strandpromenaden: ›Was der Butler sah!‹«»Stimmt«, sagte Richard, »es ist eine primitive Form des gleichen Apparates.«Victoria hielt ihre Augen an die verglasten Gucklöcher.Ein Mann begann langsam eine Kurbel zu drehen und der andere stimmte einen monotonen Singsang an.»Was sagt er?«, fragte Victoria.Richard übersetzte, während der Singsang fortfuhr: »Kommt herbei und ihr werdet entzückt sein und staunen.Bereitet euch vor, die Wunder der Antike zu sehen.«Ein derb koloriertes Bild Weizen erntender Neger glitt in Victorias Blickfeld.Dann folgte eine bunte Reihe verschiedener, vollkommen unzusammenhängender Bilder, oft mit den merkwürdigsten Ausdrücken angekündigt.Der Schausteller beendete seine Vorführung mit folgenden Worten: »Und so bringen wir die Wunder der Antike aus anderen Ländern und fernen Orten zu euch.Lasst eure Spenden großmütig sein, den Wundern angepasst, die ihr gesehen habt, denn sie sind alle wahr.«Es war vorbei.Victoria strahlte vor Entzücken.»Das war wirklich wunderbar!«, rief sie.»Ich hätte das nicht für möglich gehalten.«Die Besitzer des Wanderkinos lächelten stolz.Richard entlohnte sie und man trennte sich mit höflichen Abschiedsgrüßen, Wünschen für das gegenseitige Wohlergehen und indem man Gottes Segen aufeinander herabflehte.Richard und Victoria bestiegen wieder den Wagen und die Männer trabten fort in die Wüste.»Wohin gehen sie?«, fragte Victoria.»Sie bereisen das ganze Land.Ich begegnete ihnen zuerst in Transjordanien auf der Straße vom Toten Meer nach Amman.Jetzt wollen sie über wenig begangene Straßen nach Kerbela, um in entlegenen Dörfern Vorstellungen zu geben.«Das Auto schien weiter mit der größten Zuversicht nach nirgendwohin zu fahren.»Wo ist dieser Ort eigentlich?«, fragte Victoria endlich.»Tel Aswad? Nun, draußen inmitten der Wüste.Sehen Sie, dort … wohin ich zeige.«Victoria erspähte eine Art Bläschen am Horizont, das sich mit erstaunlicher Geschwindigkeit in eine Beule verwandelte, dann in einen Hügel und endlich in einen großen, eindrucksvollen Tel.An einer Seite stand ein großes, weitläufiges Gebäude aus Lehmziegeln.»Das Expeditionshaus«, sagte Richard.Sie fuhren mit Schwung vor, von Hundegebell begrüßt.Weiß gekleidete Bedienstete stürzten mit strahlendem Lächeln heraus, um sie zu empfangen.Nach einem Austausch von Begrüßungen sagte Richard: »Anscheinend hat man Sie nicht so früh erwartet, aber man wird Ihr Bett herrichten und Ihnen gleich heißes Wasser bringen.Ich vermute, Sie werden sich waschen und ausruhen wollen.Dr.Pauncefoot Jones ist oben am Tel.Ich gehe zu ihm hinauf.Ibrahim wird sich um Sie kümmern.«Er schlenderte fort und Victoria folgte dem lächelnden Ibrahim ins Haus.Da sie aus der grellen Sonne trat, kam es ihr drinnen zuerst dunkel vor.Sie gingen durch ein Wohnzimmer mit etlichen großen Tischen und einigen abgenutzten Lehnstühlen und dann wurde sie um einen Hof herum in ein kleines Zimmer mit einem winzigen Fenster geführt.Es enthielt ein Bett, eine einfache Kommode, einen Tisch mit Krug und Waschbecken und einen Stuhl.Ibrahim lächelte, nickte und brachte ihr einen Krug voll etwas lehmig aussehenden heißen Wassers und ein derbes Handtuch.Dann kehrte er mit einem entschuldigenden Lächeln zurück und brachte einen kleinen Spiegel, den er sorgfältig an einen Nagel an der Wand hängte.Victoria war dankbar, sich waschen zu können.Sie begann gerade, sich bewusst zu werden, wie erschöpft und schmutzbedeckt sie war, als sie in den Spiegel blickte.Einige Augenblicke starrte sie ihr Spiegelbild verständnislos an.Das war nicht sie – das war nicht Victoria Jones.Und dann begriff sie, dass, obwohl ihre Züge die hübschen, regelmäßigen Züge von Victoria Jones waren, ihr Haar jetzt platinblond war.19Dr.Pauncefoot Jones kauerte neben seinem Vorarbeiter auf dem Ausgrabungsfeld und bearbeitete vorsichtig mit einer kleinen Spitzhacke ein Mauerteil.Er blickte auf, als Richard sich zu ihm gesellte.»Hallo, Richard, mein Junge, da sind Sie ja wieder.Steigen Sie einmal hier herunter und sagen Sie mir, was Sie davon halten.Es kommen bereits prächtig erhaltene Mauerteile zum Vorschein und wir sind erst drei Fuß tief.Es sieht mir äußerst viel versprechend aus.«Richard sprang in den Graben und die beiden Archäologen fachsimpelten ungefähr eine Stunde miteinander.»Übrigens«, sagte Richard, »ich habe ein junges Mädchen mitgebracht.«»So, wirklich? Was für ein junges Mädchen?«, fragte Dr.Pauncefoot Jones.»Sie sagt, sie sei Ihre Nichte.«»Meine Nichte? Ich glaube nicht, dass ich eine Nichte habe«, sagte er zweifelnd, als hätte er vielleicht eine gehabt, das aber völlig vergessen.»Wie ich von ihr hörte, kommt sie, um hier mit Ihnen zu arbeiten.«»Oh«, Dr.Pauncefoots Züge hellten sich auf, »natürlich, das wird Veronika sein.«»Victoria sagte sie, glaube ich.«»Ja, ja, Victoria.Emmerson hat mir ihretwegen aus Cambridge geschrieben.Angeblich ein sehr tüchtiges Mädchen.Eine Anthropologin.Eigentlich dachte ich, dass sie erst in ungefähr vierzehn Tagen herauskommt, aber ich habe ihren Brief nicht sehr aufmerksam gelesen und dann habe ich ihn verlegt.«»Es ist doch nichts Sonderbares an ihr, nicht wahr?«»Sonderbar?« Dr.Pauncefoot Jones sah ihn an
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